20. August 2022
Mit Rolf Zuckowski lesen, singen und schnacken in Neumünster und Altenkrempe!
Dass Rolf Zuckowski nicht nur großen Einfluss auf meinen Musikstil hatte und seit meiner Kindheit nicht nur mit seinen Liedern mein Leben bereichert, sondern auch seit einigen Jahren meine musikalische Entwicklung per Brief und Mail begleitet und sich persönlich zu neuen Songs und Alben äußert, ist für alle wohl nichts Neues mehr. Persönlich haben wir uns allerdings nur ein einziges Mal getroffen, als ich ihn 1996 für ein Jugendmagazin in Hamburg interviewt habe.
So war ein Wochenende mitten im August 2022 für mich etwas ganz Besonderes, da ich Rolf nicht nur Samstag, 13. August 2022, auf seiner Lesung in Neumünster zu seiner im Mai erschienenen Biografie zuhören konnte, sondern auch noch am Sonntag, 14. August 2022, zusammen mit der ganzen Familie eines seiner inzwischen sehr seltenen Konzerte auf dem Kultur Gut Hasselburg in Altenkrempe miterleben durfte. Und bei beiden Terminen hatten wir immerhin einen Moment Zeit, uns kurz zu unterhalten und nach über 25 Jahren endlich mal wieder persönlich gegenüber zu stehen.
13. August 2022, Neumünster, Holstenhallen Congress Zentrum
Nachdem schon zwei Lesungstermine in Hamburg und Klein-Nordende aus verschiedenen Gründen nicht geklappt hatten, waren wir in Neumünster endlich erfolgreich. Schon im Foyer am Eingang trafen Rolf, meine Frau und ich aufeinander, konnten kurz miteinander sprechen und Fotos machen. Zudem bekam ich nicht nur eine Widmung in mein Exemplar von Rolfs neuer Biografie „Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück – mein musikalisches Leben“, sondern auch auf die mitgebrachte Schallplatte von „Radio Lollipop“ und ein altes Liederbuch von ihm, mit dem ich vor vielen Jahren Gitarrenakkorde und seine Lieder gelernt hatte.
Die Lesung selber war dann auch sehr kurzweilig, Rolf erzählte viele Anekdoten und Geschichten, die auch für die vielen Fans vor Ort interessant und neu waren, selten einfach direkt aus der Biografie vorgelesen, sondern eher mit vielen witzigen Zusatzinfos erzählt. Von Rolfs Kindheit über seine Schülerband „The BeAthovens“ und vor allem über viele großartige Projekte nach der wohl präsentesten Zeit rund um „Rolf und seine Freunde“, teilweise weit über die deutschen Grenzen hinaus. Natürlich griff er auch immer mal zur Gitarre und spielte neben Klassikern wie „Du da im Radio“ und „Ich schaff das schon“ sogar Lieder wie „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Kinderhörspiel „Tabaluga“, das wohl jedes Kind der 80er kennt, aber viele gar nicht Rolf Zuckowski zuordnen, der das Lied zusammen mit Peter Maffay geschrieben hat. Für mich ein ganz besonderer Moment, da dieses Lied zu meinen absoluten Lieblingsliedern und Kindheitserinnerungen zählt und es das erste Mal war, es von Rolf selber gesungen zu hören. Wie alle anderen habe ich natürlich bei allen Liedern laut mitgesungen.
Im Anschluss an die Lesung konnten wir uns noch kurz persönlich unterhalten und verabschieden, mit der Option, uns vielleicht nochmal am nächsten Tag in Altenkrempe zu sehen.
14. August 2022, Altenkrempe, Kultur Gut Hasselburg
Am Sonntag machten wir uns dann zu viert auf den Weg nach Altenkrempe, meine Frau, unsere beiden Töchter und ich. Auf dem Kultur Gut Hasselburg fand ein Familienfest statt, das als besonderes Highlight einen Auftritt von Rolf zu bieten hatte, wie er ihn heutzutage fast gar nicht mehr macht. Dass meine Kinder die Chance hatten, ein richtiges Konzert mit Rolf und seinen Liedern zu erleben, konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Schon über eine Stunde vor seinem Auftritt trafen wir ihn dann bei strahlendem Sonnenwetter hinter der Bühne im Barockgarten des Herrenhauses, schnell umringt von zahlreichen Kindern und Eltern, die ebenfalls die Chance nutzten, ihren Rolf kurz treffen zu können. Rolf nahm sich für jeden Zeit, signierte und machte Fotos. So hatte ich ein zweites Mal die Chance auf ein Foto, meine Tochter Lieke holte sich ein persönliches Autogramm und Rolf konnte nun auch meine Töchter kennenlernen, von denen ich in meinen Mails schon so viel erzählt hatte und die er ja auch schon bei unseren Coversongs seiner Lieder hatte singen hören.
Während wir in der Schlange auf unseren Moment mit Rolf warteten, hatte ich zudem die Möglichkeit, Michael Gundlach näher kennenzulernen, der Rolf seit fast 40 Jahren auf seinen Konzerten begleitet und, wie ich später live erleben durfte, mit seinem musikalischen Talent aus seiner Orgel gefühlt eine ganze Band herauszaubert. Michael leistete uns in der Warteschlange Gesellschaft und wir tauschten uns über Rolf und eigene musikalische Projekte aus. Auch ein sehr inspirierendes Gespräch.
Das Konzert selber war einfach großartig, nicht nur als Erinnerung an meine eigene Kindheit, sondern auch für alle Anwesenden, egal, ob groß oder klein. Eine Stunde lang sang Rolf mit uns zusammen, mit einer besonderen Liedauswahl, die nicht nur die typischen Klassiker enthielt, sondern auch viele kleine Besonderheiten. Gerade eher unbekanntere Lieder wie „Wie gut, dass es die Sonne gibt“ sorgten für echte Emotionen. Rolf bezog das Publikum immer mit ein, holte mehrere Kinder auf die Bühne und sorgte dafür, dass wir uns alle wie ein Teil des Konzerts fühlten. Überall wurde gesungen und getanzt, selten habe ich eine so entspannte, glückliche Stimmung über so viele Altersstufen hinweg erlebt. Und wenn man lauthals mitsingt und eine Mutter neben einem meint, man könnte ja eigentlich auch mit da hoch auf die Bühne, dann fühlt sich alles noch etwas toller an.
Für meine Frau hatte der Tag noch ein ganz anderes Hightlight zu bieten: Als großer „Die drei ???“-Fan nutzen wir nicht nur die Chance, kurz das „Hörspielmuseum“ auf dem Kultur Gut zu besichtigen, wo tatsächlich auch schon Aufnahmen für diverse Hörspiele stattgefunden hatten, es ergab sich auch, dass Heikedine Körting persönlich, Produzentin und Herz der „Die drei ???“-Hörspiele seit der ersten Folge, direkt neben uns im Publikum stand, sang und tanzte und unsere Kinder mit ihrem kleinen Hund spielten. So traf hier nicht nur ich auf ein Idol aus der Kindheit.
Auch hier nutzten wir nach dem Konzert noch kurz die Chance, uns persönlich von Rolf zu verabschieden, der mich mit den für mich wirklich besonderen Worten verabschiedete, wir würden uns bestimmt wieder über den Weg laufen, vielleicht ja dann bei etwas, was ich musikalisch auf die Beine gestellt hätte. Ach ja, seine Empfehlung, es doch zusätzlich zur Gitarre mal mit der Ukulele probieren, habe ich mir auch gleich zu Herzen genommen. Gestern kam meine erste eigene Ukulele an und ich bin schon fleißig am Üben.
Ich bin jetzt schon gespannt, ob und wann ich mein großes musikalisches Vorbild das nächste Mal treffen kann und was bis dahin alles passiert ist. Auf jeden Fall habe ich an diesem Wochenende feststellen können, dass Rolf Zuckowski unter den vielen Musikern, die man sich als Vorbild nehmen kann, eine richtig gute Wahl ist. Nicht nur sein musikalischer Einfluss, seine ehrliche Herzlichkeit, seine Ruhe, Freundlichkeit und Zeit für jeden und die Emotionen, die seine Lieder bei so vielen Generationen auslösen, sind schon etwas ganz Besonderes. Rolf feierte dieses Jahr im Mai seinen 75. Geburtstag. Hoffen wir, dass da noch viele Jahre und viele weitere Projekte und Engagements folgen.
Danke für dieses ganz besondere Wochenende, Rolf!
„Ich freue mich, dass Ihr dieses auch für mich sehr besondere Wochenende mit erlebt habt. Insbesondere vom Nachmittag auf Gut Hasselburg werden viele Bilder in meinem Kopf bleiben.“